Connecting Europe Days
"Lektion gelernt": Verkehrskommissarin Vălean will krisenfestere Transportinfrastruktur in der EU
Brüssel, Belgien (ots) -
Im Vorfeld der EU-Konferenz "Connecting Europe Days" sprach sich die EU-Kommissarin für Verkehr Adina Vălean dafür aus, multimodale Knotenpunkte im Rahmen der TEN-T Verkehrskorridore zu schaffen. Die Veranstaltung, die vom 2. bis 5. April in Brüssel stattfindet, blickt auf die ambitionierten Ziele, die sich die EU mit dem Green Deal und der Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität gesetzt hat.
Die EU habe aus Krisen wie der Covid-19 Pandemie und von klimawandelbedingten Extremwettereignissen - die Transport und Mobilität eingeschränkt haben - ihre Lehren gezogen, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein, erklärt Kommissarin Vălean. "Wir haben gelernt, flexibel und resilient zu sein." Die EU hat beispielsweise Beschäftigte im Transportsektor als systemrelevant eingestuft, die Digitalisierung vorangetrieben und Passagierrechte gestärkt.
Auf der "Connecting Europe Days"-Konferenz werden Studienergebnisse vorgestellt, die die Risiken für die Infrastruktur durch Klimaereignisse aufzeigen. In den neuen Regularien zu den Transeuropäischen Verkehrsnetzen TEN-T wurden die Mitgliedsstaaten zudem in die Pflicht genommen, klimawandelbedingte Risiken mitzudenken.
"Wir haben beim Thema Energie eine ähnliche Lektion gelernt. Wir haben verstanden, wie sehr Transport von Energie abhängig ist. Und wir wollen beim Transport grüner und nachhaltiger werden. Aber wir werden nur so grün und nachhaltig sein, wie die Energie, die uns angeboten wird."
Multimodalität im Verkehr fördern - Transportarmut vermeiden
Das Infrastrukturprogramm TEN-T soll über nationale Grenzen hinweg die Vernetzung nachhaltig verbessern. "Wir sehen hier multimodale Knotenpunkte, die zu Logistikzentren innerhalb Europas werden. Sie werden uns helfen, den kombinierten Verkehr zu verbessen. Und sie werden uns wirtschaftliche Vorteile bringen, da multiple Transportmöglichkeiten auf intelligentere Art genutzt werden als bisher."
Derzeit gebe es neun Transportkorridore in Europa, so Vălean. Auf diesen Korridoren wolle man verschiede Transportarten kombinieren und die Multimodalität so fördern - etwa Straße und Schiene, Binnengewässer und Häfen. "Der Plan, den wir jetzt haben, ist sehr solide. Wir wissen, was wir bis 2030 tun müssen, damit das Kernnetzwerk bessere gemeinsame Standards haben wird als heute."
Dabei dürfe man die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht aus den Augen verlieren, betont Vălean. Transport müsse leistbar bleiben. "Wir müssen sehr genau beobachten, was passiert, wenn Vorgaben umgesetzt werden, damit wir keine Transportarmut für Menschen schaffen. Denn wenn Menschen nicht mobil sind, können sie sich nicht fortbewegen. Und das beeinträchtigt ihr Wohl."
Deutschland im Mittelpunkt der EU-Konnektivität
Deutschland und seine Transportunternehmen sind für Vălean von zentraler Bedeutung für die Konnektivität in der EU: "Deutschland steht im Zentrum unserer gesamten Konnektivität im Binnenmarkt. Die Art und Weise, wie Deutschland in Bezug auf die Konnektivität funktioniert, beeinflusst also mehr oder weniger alle." Für das Transport-Ökosystem der EU sei es daher auch wichtig, dass deutsche Unternehmen wie die Lufthansa gut dastünden - dazu zählten auch gute Arbeitsbedingungen im Transportsektor. Für diese müssten sich Behörden und Unternehmen gemeinsam einsetzen. "Ich hoffe, dass wir mit der Zusammenarbeit aller nachhaltige Ergebnisse für die Beschäftigten in diesem Sektor erreichen können."
Vălean verspricht sich mehr Integration mit Investitionen in Solidaritätskorridore, die grenzüberschreitende Verbindungen zwischen der EU, Moldau und der Ukraine verbessern: "Mit den Solidaritätskorridoren schwenken wir praktisch die Verbindungen dieser Länder von Russland und dem Osten in den Westen."
Auch die Westbalkanstaaten werden von der verstärkten Integration der Verkehrsinfrastruktur profitieren. Eine gute Verkehrsinfrastruktur sei das Rückgrat der Wirtschaft eines Landes. "Wenn es Infrastruktur gibt, gibt es Services, die man verbinden kann. Und der wirtschaftlich profitable Austausch zwischen einem Staat und der EU ist die Basis für zukünftige Kooperation und dafür, zu einer Familie zu werden. Ich würde sagen, wir sind auf einem guten Weg dahin."
Pressekontakt:
Adalbert Jahnz
Adalbert.Jahnz@ec.europa.eu
Anna Wartberger
Anna.Wartberger@ec.europa.eu
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