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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Umweltkommissar Sinkevicius: Fast Fashion ist aus der Mode / "Textilsektor Schlüssel für grüne Transformation" - DBUgoesBrussels

Nachhaltige und kreislauffähige Produkte sollen laut Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch im Textilsektor zur Norm werden, wie er in einer Videobotschaft auf der DBUgoesBrussels-Veranstaltung "Green Deal für Textilien: Warum die Circular Economy in Mode kommen muss" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sagt. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (rechts) sagte, die Transformation zur Kreislaufwirtschaft sei eine "Riesen-Chance unserer Zeit". / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6908 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis. Nachhaltige und kreislauffähige Produkte sollen laut Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch im Textilsektor zur Norm werden, wie er in einer Videobotschaft auf der DBUgoesBrussels-Veranstaltung "Green Deal für Textilien: Warum die Circular Economy in Mode kommen muss" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sagt. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (rechts) sagte, die Transformation zur Kreislaufwirtschaft sei eine "Riesen-Chance unserer Zeit". / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/6908 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

Osnabrück/Brüssel (ots) -

Die Textilbranche in Europa steht innerhalb der nächsten sieben Jahre vor grundlegenden Veränderungen und muss sich auf dem Weg zu einer grünen Transformation auf striktere EU-Vorgaben einstellen. "Fast Fashion ist aus der Mode", sagte Virginijus Sinkevicius. Der in der Europäischen Union (EU) zuständige Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei skizzierte gestern Abend in Brüssel auf der Veranstaltung "DBUgoesBrussels" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Kooperation mit der Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU ein Europa im Jahr 2030, "wenn die auf dem Markt befindlichen Textilprodukte langlebig, reparier- und recycelbar sind" und es viele profitable Servicebetriebe für Wiedernutzung und Reparatur gebe.

Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius: Das ist keineswegs nur Träumerei

Die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien vom März 2022 sei in diesem Sinne mit Blick auf das Jahr 2030 eine Vision, jedoch "keineswegs nur Träumerei", so Sinkevicius. "Denn es geht um realistische Maßnahmen für eine bessere Zukunft." Am 1. Juni folgt das Votum des EU-Parlaments zur EU-Strategie. Alles beginne bereits beim Produktdesign, sagte der Umweltkommissar in einer Videobotschaft zur DBUgoesBrussels-Veranstaltung "Green Deal für Textilien: Warum die Circular Economy in Mode kommen muss". Ende 2019 hatte die EU-Kommission ihre Ambitionen für besseren Klima- und Umweltschutz mit der Ankündigung eines europäischen Grünen Deals bekräftigt - mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase (THG) auszustoßen, als wieder gebunden werden können. "Der Textilsektor ist ein Schlüssel für die grüne Transformation", betonte der Umweltkommissar.

Weltweit rund 60 Millionen Beschäftigte im Textilsektor - und ein massiver Rohstoffverbrauch

Sinkevicius verwies besonders auf die derzeit auf EU-Ebene verhandelte Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte, zu der die Kommission - ebenfalls im März 2022 - einen neuen Gesetzesvorschlag unterbreitet hatte. Sie ist zentraler Baustein des European Green Deal, soll die bisherige Richtlinie von 2009 ersetzen und neue Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit für fast alle Arten von Produkten festsetzen - mit besonderem Fokus auf den Textilsektor als einen der weltgrößten Wirtschaftszweige mit global rund 60 Millionen Beschäftigten, zugleich verantwortlich für jährlich fast 92 Millionen Tonnen Abfall, enorme Treibhausgasemissionen und massiven Rohstoffverbrauch. Am Montag dieser Woche hatten die EU-Länder ihren Standpunkt zur Ökodesign-Verordnung festgelegt. Ein Beschluss: Das Vernichten fabrikneuer Textilien oder Schuhe soll in Europa weitgehend verboten werden. Sinkevicius: "Die neue Ökodesign-Verordnung soll nachhaltige und kreislauffähige Produkte zur Norm machen - entlang der gesamten Wertschöpfungskette."

Digitaler Produktpass soll Nachhaltigkeit von Waren überprüfbar machen

Sinkevicius forderte gleiche Kennzeichnungssysteme, "die klar, robust und vertrauenswürdig sind". Der Umweltkommissar weiter: "Unser Ziel ist deshalb ein digitaler Produktpass zu Textilien mit verbindlichen Informationsanforderungen über kreislauffähige Produkte." Das helfe Verbraucherinnen und Verbrauchern wie nie zuvor, die Nachhaltigkeit von Waren zu überprüfen. Sinkevicius machte deutlich, warum es für all diese Schritte keinen Aufschub mehr geben darf: Fast Fashion - also schnelllebige, in immer kürzeren Zyklen produzierte billige, minderwertige Mode - trägt erheblich dazu bei, dass der Textilsektor weltweit zu den drei Hauptursachen für Wasser- und Landverbrauch zählt. Bei der Inanspruchnahme von Primärrohstoffen und Treibhausgasen rangiert die Textilbranche an fünfter Stelle. Und: "Im Durchschnitt wirft jeder Mensch in der EU jedes Jahr rund elf Kilogramm Kleidung weg", sagte Sinkevicius. "Wir brauchen alle Akteurinnen und Akteure der Textilbranche für den Übergang in ein textiles Ökosystem an Bord."

Bayerischer Staatsminister Glauber: Hoher Textilkonsum geht zu Lasten der Umwelt und der Menschen

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und der bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, waren einig darin, dass die Zukunft der Kreislaufwirtschaft gehört. Bonde: "Die Transformation hin zur Klimaneutralität und zur Circular Economy ist eine drängende Herausforderung - aber auch eine Riesen-Chance unserer Zeit." Glauber rief dazu auf, auch mal Hosen zu flicken, Socken zu stopfen oder einen Knopf anzunähen. Upcycling sei mehr als nur ein Modewort. "Warum nicht aus der alten Jeans eine neue machen, aus dem alten Anzug wieder einen neuen?" Der Ressourcenverbrauch, zum Beispiel rund 11.000 Liter Wasser für die Produktion einer Jeans, sei ein "alarmierender Trend". Glauber: "Unser hoher Textilkonsum geht zu Lasten der Umwelt und - noch schlimmer - der Menschen in den Entwicklungsländern." Vor zehn Jahren, am 24. April 2013, starben bei einem der schwerwiegendsten Unfälle in der internationalen Textilindustrie mehr als 1000 Menschen durch den Einsturz der achtstöckigen Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch. Sie hatte in internationaler Massenfertigung vor allem Kleidung für den Export unter anderem für europäische Modefirmen produziert. Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung an der Hochschule Niederrhein und eine der Panel-Teilnehmenden bei der DBUgoesBrussels-Veranstaltung, bringt die Malaise der Modeindustrie so auf den Punkt: "Zu viel, zu billig, zu intransparent." Die Statistik gibt tatsächlich Anlass zum Umsteuern: mehr Kollektionen als Jahreszeiten, Billionen Mikrofaser in den Ozeanen sowie laut EU lediglich ein Prozent Recycling von Textilien. Und: Jede Sekunde landet eine Lasterladung Kleidung in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien.

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