klicksafe / Medienanstalt RLP
Safer Internet Day 2024: klicksafe klärt über Pornografie im Netz auf / Bundesweit rund 250 Angebote für mehr Online-Sicherheit anlässlich des internationalen Aktionstags am 6. Februar
Ludwigshafen/Düsseldorf (ots) -
Die EU-Initiative klicksafe rückt das Tabuthema Pornografie ins Rampenlicht beim diesjährigen Safer Internet Day (SID) am 6. Februar 2024: Gemeinsam mit zahlreichen Partner*innen in ganz Deutschland werden unter dem Motto "Let's talk about Porno" umfangreiche Aktionen und Angebote für Jugendliche, Eltern und pädagogische Fachkräfte rund um Pornografie und sexuelle Aufklärung im Netz vorgestellt. Eine besondere Mitmachaktion vom Safer Internet Verbund DE ist ein Q&A-Chat, in dem Expert*innen Fragen zu Online-Pornografie, sexueller Aufklärung und sexuellen Grenzverletzungen beantworten.
Kinder und Jugendliche kommen beim Surfen im Netz schnell mit Pornografie in Kontakt. Und das oft ungewollt, wie die aktuelle Studie JIM (Jugend, Information, Medien) 2023 zeigt: Demnach wurden 23 Prozent der Jugendlichen im Monat vor der Befragung mit pornografischen Inhalten im Netz konfrontiert. Laut einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag von klicksafe, die anlässlich des SID am 6. Februar erscheint, wissen oder vermuten knapp die Hälfte der Eltern, dass ihr Kind mit pornografischen Inhalten online in Kontakt gekommen ist. Im Schnitt waren die Kinder zwölf Jahre alt, als sie das erste Mal pornografische Inhalte gesehen haben. Viele Erziehungsberechtigte wünschen sich bei der Aufklärungsarbeit externe Unterstützung, vor allem durch die Schule (65 Prozent) und Medienkompetenz-Initiativen (45 Prozent).
"Als Bundesjugendministerin ist es mir wichtig, dass junge Menschen auch im Netz sicher sind", sagt Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "Erst recht der Safer Internet Day trägt jedes Jahr dazu bei, auf die Bedeutung des Themas aufmerksam zu machen. Ich danke klicksafe für diesen wichtigen Aktionstag und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg für ihre Projekte rund um den Safer Internet Day."
Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), weist darauf hin, dass pornografische Inhalte besonders für Kinder verstörend und entwicklungsbeeinträchtigend sein können: "Pornos sind kein Kinderprogramm. Deshalb ist für mich klar: Kinder brauchen Schutz, Jugendliche Kompetenz, Erziehungsberechtigte Orientierung."
Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, betont: "Viele Eltern glauben nicht, dass ihre Kinder mit Pornos in Kontakt kommen. Das kann ich als Hoffnung verstehen, ist aber sehr weit von der Realität entfernt. Mehr als die Hälfte von ihnen sehen Pornos bevor sie 14 Jahre alt sind. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern dieses Thema auf dem Schirm haben und ihren Kindern erklären, dass das, was sie da im Internet sehen, fake ist und nichts mit realer Sexualität zu tun hat. Bestenfalls bevor Kinder mit Pornos konfrontiert werden."
Insgesamt sind bundesweit rund 250 Veranstaltungen, Angebote und Projekte zum Safer Internet Day geplant. Alle Aktionen (https://www.klicksafe.de/sid24/karte), Materialien und weiterführende Informationen finden sich im Internet unter klicksafe.de/sid. In sozialen Medien wird der Aktionstag mit den Hashtags #SID2024 und #SID24 begleitet und diskutiert.
Mitmachaktion "Let's talk about Porno" - Stellt uns Eure Fragen im Q&A-Chat
Es gibt viele Fragen und Unsicherheiten im Umgang mit Pornografie und sexuellen Inhalten im Netz. Zum Beispiel, wie sich junge Menschen verhalten sollen, wenn Pornos im Klassenchat kursieren oder wie Eltern ihr Kind am besten über Pornografie im Netz aufklären. Am Safer Internet Day geben die Mitglieder des deutschen Safer Internet Centre - klicksafe, Nummer gegen Kummer e.V., jugendschutz.net und internet-beschwerdestelle.de - kompetente Antworten. Egal ob Schüler*in, Lehrer*in, pädagogische Fachkraft oder Erziehungsberechtigte - alle können ihre Fragen stellen. Die Expert*innen des deutschen Safer Internet Centre geben Einschätzungen zu rechtlichen Fragen, unterstützen bei Unsicherheiten und Problemen und bieten medienpädagogische Hilfestellung. Außerdem geben Sexualpädagog*innen von pro familia München und Sexologin Magdalena Heinzl Auskunft zu sexuellen Aufklärungsangeboten. Der Q&A-Chat (https://www.klicksafe.de/sid24/q-a-chat) ist am Safer Internet Day kostenlos von 8 bis 18 Uhr erreichbar.
klicksafe-Veranstaltung in Mainz zum Safer Internet Day
Im Rahmen des SID24 organisiert klicksafe am 06. Februar gemeinsam mit der Medienanstalt Rheinland-Pfalz eine Fach- und Presseveranstaltung (https://www.klicksafe.de/sid24/veranstaltungen/lets-talk-about-porno-pornografie-im-netz-1) zum Thema "Let's talk about Porno!" im ZDF-Kongresszentrum in Mainz. Dort diskutieren Expert*innen der Sexual- und Medienpädagogik, dem Jugendmedienschutz sowie aus Politik und Wissenschaft darüber, wo Kinderschutz gelten muss und ab wann Aufklärung notwendig ist. Für Jugendliche bietet klicksafe gemeinsam mit pro familia München Workshops an. In einem geschützten Raum werden dort Themen wie Körperwahrnehmung, Sexualität, Einstellungen zum Thema Pornografie sowie Rechtslage behandelt.
Neue forsa-Umfrage zeigt: Eltern wünschen sich mehr Unterstützung
Knapp die Hälfte der Eltern wissen oder vermuten, dass ihr Kind bereits mit pornografischen Inhalten online in Kontakt gekommen ist. Rund zwei Drittel der Eltern, deren Kinder mit Pornografie im Netz Kontakt hatten, haben davon vom Kind selbst erfahren. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage von Januar 2024 im Auftrag von klicksafe, die anlässlich des Safer Internet Day (SID) 2024 am 6. Februar erscheint. Laut der Umfrage würden die meisten Eltern ihre Kinder selbst über Pornografie aufklären. Jeder Zweite würde technische Einstellungen vornehmen, vor allem bei jüngeren Kindern zwischen 11 und 12 Jahren. Zwei Drittel der Eltern wünschen sich mehr Aufklärungsarbeit und Unterstützung durch und im Kontext Schule, aber auch durch Medienkompetenz-Initiativen (45 Prozent). Für die Umfrage wurden insgesamt 1005 Erziehungsberechtigte von Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren befragt.
Pressekit für Journalist*innen und Interessierte
Im digitalen Pressekit, das unter klicksafe.de/sid24/pressekit verfügbar ist, finden sich:
- forsa-Umfrage: Aktuelle Zahlen einer von klicksafe beauftragten repräsentativen Befragung zeigen auf, mit welchen Herausforderungen und Erfahrungen Eltern und Jugendliche in Bezug auf pornografische Inhalte konfrontiert sind.
- Video-Botschaft: Unter anderem von der Bundesfamilienministerin Lisa Paus.
- Kampagnenvideos: Let's talk about Porno
Für den Schulunterricht und die außerschulische Jugendarbeit:
- Lehrmaterial: Das vollständig überarbeitete klicksafe-Handbuch "Let`s talk about Porno. Sexualität. Identität und Pornografie" wurde in Zusammenarbeit mit pro familia München entwickelt. Es beinhaltet sowohl Hintergrundinformationen für Lehr- und Fachkräfte als auch konkrete Praxisprojekte und Arbeitsblätter zu den inhaltlichen Bausteinen "Leben in der Pubertät", "Schönheitsideale unserer Gesellschaft", "Pornografie im Netz", "Sexualisierte Gewalt und digitale Grenzverletzungen".
- Video: Straßenumfrage "Let's talk about Porno". klicksafe hat gefragt: Ist Porno gucken okay? Wann sind Sie das erste Mal mit Pornografie in Berührung gekommen? Wie werden Frauen und Männer in Pornos dargestellt? Und wie stehen Sie dazu, wenn junge Menschen unter 18 Jahren schon mit solchen Inhalten in Berührung kommen?
Für Jugendliche:
- Wissens-Quizze: Die neuen klicksafe-Quizze vermitteln Jugendlichen ab 14 Jahren Wissen über "Porno-Mythen" und "Pornografie im Netz".
- Infokarten-Set: In fünf Infokarten erhalten Jugendliche Hilfe bei verstörenden Inhalten, lernen eigene Grenzen wahrzunehmen, Porno-Mythen zu reflektieren und können gute Angebote zum Thema Sexualaufklärung kennenlernen.
Für Eltern:
- Infoblatt: Das Infoblatt "Voll Porno! Wie spreche ich mit meinem Kind über pornografische Inhalte im Netz?" liefert Eltern hilfreiche Tipps zu technischen Geräteeinstellungen, Möglichkeiten zur Gesprächseröffnung zum Thema Porno-Konsum, rechtlichen Grenzen und Hinweise zu Meldestellen.
Weiterführende Informationen zum Safer Internet Day
Auf klicksafe.de/sid informiert klicksafe ausführlich über den Aktionstag, inklusive eines Überblicks bundeweiter Aktionen und Formate, sowie der Möglichkeit, eigene (Online-) Veranstaltungen anzumelden. Auf der Website können auch der SID-Newsletter abonniert sowie alle Materialien heruntergeladen werden.
Über den Safer Internet Day
Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit und für ein besseres Internet für Kinder und Jugendliche. Er findet seit 2004 immer am Dienstag der zweiten Februarwoche statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos "Together for a better internet". In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert.
Über klicksafe
Die EU-Initiative klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Die EU-Initiative ist politisch und wirtschaftlich unabhängig. Sie wird in Deutschland koordiniert von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt. klicksafe ist das nationale, deutsche Awareness-Centre, und wird gefördert durch das Digital Europe Programm (DIGITAL) der Europäischen Union. Seit 2008 koordiniert klicksafe auch das Safer Internet Centre DE (https://www.saferinternet.de/), dem die Internet-Hotlines von eco, FSM (https://www.internet-beschwerdestelle.de/de/index.html) und jugendschutz.net sowie die Helpline Nummer gegen Kummer (https://www.nummergegenkummer.de/) angehören. Auf der Website www.klicksafe.de finden Nutzer*innen eine Vielzahl aktueller Informationen, praktische Tipps und Unterrichtsmaterial zu digitalen Diensten und Themen. Die Zielgruppen sind Lehrkräfte, Pädagog*innen, Eltern und Multiplikator*innen.
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Pressekontakt:
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heinen@medienanstalt-rlp.de
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Tel.: 0211 77007 - 190
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