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SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.


Welttag der humanitären Hilfe: Zwei von drei weltweit getöteten Helfern 2024 in Palästina ums Leben gekommen

Palästina, insbesondere Gaza, ist für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen aktuell das tödlichste Land der Welt. Das teilen die SOS-Kinderdörfer zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August mit. Von 176 Todesfällen unter den Helfern, die von Januar bis Mitte August 2024 weltweit registriert wurden, entfallen laut "Humanitarian Outcomes" 121 auf Palästina, das sind mehr als zwei von drei Fällen.Nutzungsbedingungen: Übertragen wird das nicht-exklusive, nicht übertragbare Recht an Bild und Text, dieses für die angemessene Berichterstattung über die SOS-Kinderdörfer im vorliegenden Kontext zu nutzen. Die Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt. Die Bearbeitung des Materials in jeglicher Technik ist untersagt, sofern diese die Darstellung oder den Kontext von Text oder Bild verändert. Stets anzugeben sind der Name des/r Fotograf:in und die Bildquelle: "SOS-Kinderdörfer weltweit." / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/1658 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

München / Khan Younis (ots) -

Palästina, insbesondere Gaza, ist für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen aktuell das tödlichste Land der Welt. Das teilen die SOS-Kinderdörfer zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August mit. Von 176 Todesfällen unter den Helfern, die von Januar bis Mitte August 2024 weltweit registriert wurden, entfallen laut "Humanitarian Outcomes" 121 auf Palästina. Das sind mehr als zwei von drei Fällen.

Boris Breyer, Sprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Humanitäre Helfer riskieren in Gaza Tag für Tag ihr Leben. Ohne ihren Mut und unerschrockenen Einsatz wäre die Situation für die notleidenden Menschen noch katastrophaler. Die Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer versorgen und betreuen Kinder, die im Krieg ihre Eltern verloren haben, sie unterstützen Familien mit dem Notwendigsten, leisten psychologische Hilfe, geben Hoffnung - auch, wenn sie selbst immer wieder in akute Gefahr geraten."

Einheimische Helfer machen den allergrößten Teil der Getöteten aus.

Mit Empörung reagiert Breyer auf wiederholte Angriffe auf zivile Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser sowie Hilfstransporte. Er sagt: "Das humanitäre Völkerrecht muss unter allen Umständen gewahrt werden. Wenn Menschen in Not sind, muss sichergestellt sein, dass Helfer ihre Arbeit machen können. Große Sorge macht uns auch, dass die humanitäre Zone in Gaza in den letzten Tagen um 80 Prozent reduziert wurde. Zivilisten drängen sich auf engstem Raum, auch wenn wir es nicht für möglich gehalten hatten: die Situation ist noch schlimmer geworden."

Breyer weist insbesondere auf die Situation der einheimischen Helfer in Gaza hin. Er sagt: "Die meisten von ihnen sind selbst Vertriebene. Auch sie betrauern getötete Freunde oder Familienmitglieder - und machen unermüdlich weiter. Einheimische Helfer sind in hoher Zahl von Angriffen betroffen und machen den allergrößten Teil der verletzten und getöteten Helfer aus." Das stehe in starkem Kontrast zur Medienöffentlichkeit, die vor allem die Angriffe auf internationale Teams thematisiere.

"Kriegsflugzeuge griffen an, wir hatten Angst."

Zu den humanitären Helfern der SOS-Kinderdörfer in Gaza gehört Reem Alreqeb, Interimsleiterin der Hilfsorganisation im Land, die über die Evakuierung des SOS-Kinderdorfs in Rafah entscheiden musste. Sie sagt: "Als der Entschluss gefallen war und wir unsere Sachen packten, kamen die Kinder zu mir. Eines bat mich, sein Fahrrad mitnehmen zu dürfen, ein anderes das Kuscheltier, ohne das es nicht schlafen kann. Wir hatten wenig Zeit und der Beschuss ging unaufhörlich weiter. Ich werde nie vergessen, wie ich schließlich zusammen mit den letzten Mitarbeitern das Dorf verließ. Kriegsflugzeuge griffen an, wir hatten Angst, dann hatte auch noch das Auto eine Panne. Letztendlich hat alles geklappt." Aktuell leben Kinder und Betreuer in einem provisorischen Camp in Khan Younis.

Hoffnung geben ihr die Momente, in denen Hilfe gelingt und zum Beispiel Kinder wieder mit ihren Eltern vereint werden, sagt Alreqeb. Sie betont: "Wir brauchen mehr Aufklärungskampagnen, damit die Welt mit eigenen Augen sieht, was hier vor sich geht. Der Krieg muss aufhören und die humanitären Nöte der Menschen in Gaza müssen dringend angegangen werden."

Lesen Sie das vollständige Interview mit Reem Alreqeb in einer weiteren Pressemitteilung der SOS-Kinderdörfer: "In Gaza suchst du dir nicht aus, humanitäre Hilfe zu leisten - du musst es tun!"

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Pressesprecher SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 - 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de


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