SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.
Kinder im Libanon unter Schock / SOS-Kinderdörfer bereiten Nothilfe vor
Beirut (ots) -
Die massiven Angriffe im Libanon haben zu Traumatisierung und Verzweiflung unter den Kindern geführt. Das geben die SOS-Kinderdörfer bekannt. Ghada Hachem, Leiterin der Hilfsorganisation im Libanon, sagt: "Dies ist die schlimmste und unberechenbarste Situation, die wir seit Jahren erleben. Die Kinder stehen unter Schock, haben Angst und wissen nicht, wie sie mit den Erlebnissen umgehen sollen." Bei den Raketeneinschlägen durch die israelische Armee wurden allein am Montag 558 Menschen getötet, darunter 50 Kinder. Fast 2000 Menschen wurden verletzt, Zehntausende Menschen sind aus den betroffenen Regionen geflohen. Auf den Straßen herrscht Panik.
Ursprünglich hätte in diesen Tagen das neue Schuljahr begonnen. Hachem sagt: "Jetzt sind die Schulen geschlossen und die Kinder bleiben zuhause in ihren Wohnungen - zusammen mit ihren Eltern, die selbst in großer Sorge und Aufruhr sind. In manchen Regionen sind ganze Familien getötet worden. Wie erklärt man so etwas seinem Kind?" Fachleute der SOS-Kinderdörfer bereiten aktuell Gesprächsanleitungen für Eltern vor, die sie dabei unterstützen, die Situation für ihre Kinder einzuordnen und sie gut zu begleiten.
Zudem leiten die SOS-Kinderdörfer Nothilfe-Maßnahmen ein, um die benachbarten Gemeinden und Binnenvertriebenen zu unterstützen und psychologische Hilfe zu leisten.
Bereits am 6. August hatte die Hilfsorganisation das SOS-Kinderdorf Ksarnaba aufgrund der akuten Gefahr evakuiert. Kinder und Mitarbeitende befinden sich aktuell in der Region Kfarhay im Nordwesten des Landes, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, sagt Hachem. "Aber auch sie sind sehr verängstigt und machen sich große Sorgen um ihre Freunde, die sie zurücklassen mussten und die weiter der Gefahr ausgesetzt sind."
Ghada Hachem appelliert an die Weltbevölkerung: "Wir brauchen jetzt alle Unterstützung und Solidarität und hoffen inständig, dass wir in diesen schlimmen Zeiten nicht allein gelassen werden. Unser Ziel muss es sein, Frieden zu schaffen. Wir wollen unseren Kindern eine Kultur des friedvollen Miteinanders und der Zuversicht vermitteln. Sie haben ein Recht auf eine Zukunft."
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