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Berliner Korrespondentenbüro

Deutschland ist Usbekistans wichtigster Wirtschaftspartner in der EU / Staatsbesuch vor dem Hintergrund der immer engeren bilateralen Kooperation

Berlin (ots) -

Der aktuelle Deutschland-Besuch von Präsident Shavkat Mirziyoyev ist ein Anlass, einen genaueren Blick auf den Zustand und die Perspektiven der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Usbekistan und Deutschland zu werfen. Die Außenwirtschaftsbeziehungen Usbekistans haben sich in den letzten Jahren stark ausgeweitet, seit 2017 hat sich das Volumen des Außenhandelsumsatzes verdoppelt. Die Exporte sind um das 1,5-fache gestiegen. Bis 2026 sollen die Exportzahlen auf 30 Milliarden US-Dollar steigen.

Durch die engagierte Außenpolitik von Präsident Mirziyoyev erhielt die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Handels- und Wirtschaftspartnern, darunter Deutschland, neue Impulse. Schon beim ersten offiziellen Besuch in Deutschland im Januar 2019 wurden Vereinbarungen über die Umsetzung von 58 Projekten im Wert von über 4 Milliarden Euro getroffen, außerdem war geplant, das Volumen des gegenseitigen Handels auf 1 Milliarde Euro zu erhöhen.

Der jetzige Staatsbesuch des Präsidenten Usbekistans in Deutschland schafft in vielen Bereichen weitere Möglichkeiten für den Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit.

Zwischen beiden Ländern gilt bereits die Meistbegünstigungsklausel. Eine Reihe von Abkommen wurde unterzeichnet, unter anderem über Investitionsschutz und Vermeidung der Doppelbesteuerung sowie über finanzielle und technische Zusammenarbeit. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr ein neues "Erweitertes Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit" zwischen Usbekistan und der EU paraphiert, das eine Reihe von Schlüsselbereichen betrifft, darunter Energie, Verkehr, Umwelt und Klimawandel, digitale Wirtschaft, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, ferner soziale Fragen und wissenschaftliche Forschung.

Die Wirtschaftskontakte beider Länder entwickeln sich sehr dynamisch. Als Ergebnis der regelmäßigen Konsultationen des usbekisch-deutschen Wirtschaftsrates - zuletzt im Juli vorigen Jahres mit mehr als 100 Vertretern der deutschen Wirtschaft - fiel der Startschuss für die Umsetzung von 24 Investitionsprojekten in Hightech-Sektor.

Deutschland ist unter den EU-Ländern der wichtigste Handels- und Wirtschaftspartner, auf den fast 26 Prozent des gesamten Handelsvolumens zwischen Usbekistan und der EU entfallen. Vom Gesamtvolumen der Investitionen, die 2021 in Usbekistan aus den EU-Ländern eingegangen sind, waren etwa 60 Prozent aus Deutschland.

Der wichtigste Handelspartner in der Europäischen Union

Deutschland gehört zu den zehn größten Außenhandelspartnern Usbekistans und belegt den 7. Platz im Handel, den 19. Platz im Export und den 6. Platz im Import.

Im Außenhandel Usbekistans entfallen auf Deutschland 2,3 Prozent des gesamten Handelsumsatzes, 0,5 Prozent der Exporte und 3,5 Prozent der Importe.

Im Jahr 2022 verzeichnete der Handel mit Deutschland im Vergleich zu 2021 einen deutlichen Anstieg von 51,4 Prozent und erreichte ein Rekordvolumen von fast 1,2 Milliarden US-Dollar. Die Exporte wuchsen um 23,1, die Importe um 54,3 Prozent. Damit wurde das 2019 gesetzte Ziel, den gegenseitigen Handel auf 1 Milliarde Euro zu bringen, im Jahr 2022 erreicht.

Nach den Ergebnissen des ersten Quartals 2023 stieg der Handel mit Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um das 1,7-fache von 384,2 Millionen auf 671,2 Millionen US-Dollar, was auf einen erheblichen Anstieg der Importe um das 1,8-fache von 363,8 Millionen US-Dollar auf 654,6 Millionen US-Dollar zurückzuführen ist. Die Exporte sanken um 18,6 Prozent von 20,4 Millionen auf 16,6 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig stieg der Anteil Deutschlands am gesamten Handelsumsatz Usbekistans von 2,9 auf 4,5 Prozent und an den Importen von 4,9 auf 7,2 Prozent. An den Exporten blieb der Anteil unverändert bei 0,3 Prozent.

Im gegenseitigen Handel Usbekistans mit Deutschland besteht ein erhebliches Ungleichgewicht, da der Anteil der Importe am Handelsumsatz mehr als 90 Prozent beträgt. Das Importvolumen übersteigt demnach das Exportvolumen um mehr als das Zehnfache. Das liegt an der Struktur des gegenseitigen Handels. Deutschland ist einer der Hauptlieferanten von Maschinen, Geräten und Fahrzeugen und belegt mit einem Anteil von 7,2 Prozent den 4. Platz (nach China, der Republik Korea und der Türkei).

Mit Stichtag 1. April 2023 waren in Usbekistan 198 Unternehmen mit Kapitalbeteiligung aus Deutschland tätig (1,6 Prozent der Gesamtzahl der Unternehmen mit ausländischem Kapital), von denen zehn Unternehmen erst seit Anfang dieses Jahres gegründet wurden.

Beispiele sind die Produktion moderner Lastkraftwagen mit dem MAN-Konzern, die von landwirtschaftlichen Maschinen mit den Unternehmen Claas und Lemken, die Erzeugung von Kabel- und Drahtprodukten und Glasfaser mit der Deutschen Kabel usw., darüber hinaus so namhafte Unternehmen wie Knauf (Herstellung von Trocken- und Fertigbaumischungen), Papenburg (Herstellung von Asphaltbetondecken etc.) und Falk Porsche (Herstellung von Glasfaserverbundstoffen, energieeffizienten Heizgeräten und modernen Energiesparsystemen), die ebenfalls ihre neuen Fabriken in Usbekistan eröffneten.

Vielversprechende Bereiche der Zusammenarbeit

Das Potenzial für den weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Usbekistan und Deutschland ist noch lange nicht ausgeschöpft. Usbekistan ist bestrebt, Investitionen anzuziehen und Kooperationsbeziehungen auszubauen, um sein verarbeitendes Gewerbe in die globalen Wertschöpfungsketten großer transnationaler deutscher Unternehmen zu integrieren, die ihre Produktionsstätten im Ausland errichten.

Zu den vielversprechenden Investitionen gehören für Usbekistan vorrangige Bereiche wie Energie und insbesondere erneuerbare Energien, chemische, pharmazeutische, Textil- und Elektroindustrie, Herstellung von Baustoffen, Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Bergbau und Verarbeitung von Mineralien, Transportlogistik und andere.

Dabei können Formen der Zusammenarbeit sowohl in Form von Erfahrungsaustausch und technischer Hilfestellung als auch der Eröffnung deutscher Unternehmen in Usbekistan ihrer Produktionsstätten, auch gemeinsamer, bestehen, insbesondere im Energiebereich, im Chemiesektor, in der Elektrotechnik, beim Bau, bei Automotiven, in der Landwirtschaft und bei Lebensmitteln und nicht zuletzt bei Transport und Logistik.

Zur Erweiterung der Exportmöglichkeiten von Fertigprodukten hat Taschkent die Verhandlungen über den WTO-Beitritt intensiviert und ist an technischer Unterstützung des Verhandlungsprozesses durch deutsche Berater interessiert.

In den letzten Jahren hat Usbekistan der Entwicklung der Tourismusbranche besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die touristische Infrastruktur in Usbekistan kann ein weiterer Bereich der gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit sein. Für EU-Bürger wurde eine visumfreie Einreise eingeführt.

Die Handels-, Wirtschafts- und Investitionskooperation zwischen Usbekistan und Deutschland hat gute Perspektiven. Es gilt, gemeinsam mit Partnern aus Deutschland neue Formen und Bereiche der Zusammenarbeit zu finden und zu entwickeln, die für beide Seiten vorteilhaft sind.

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